Voll verplant?
Zeitmanagement für FotografInnen

Wie du mit besserer Organisation mehr erreichst und dabei entspannter bleibst
von Silke Güldner

Fotografinnen und Fotografen organisieren sich und ihr Business in der Regel selbst. Sie entscheiden über ihre Zeiteinteilung. Das gelingt nicht immer gut. Oft sind sie unter Druck oder gehetzt, das bringt der Job mit sich. Die Zeit reicht hinten und vorne nicht, man vergisst Dinge oder setzt die falschen Prioritäten. Das kommt dir bekannt vor? Besonders Selbständige arbeiten mehr als 60 Stunden pro Woche. Entweder ist das Arbeitspensum zu viel oder zu wenig, selten ausgewogen. Um mehr Kontrolle über das eigene Foto-Business zu bekommen, hilft ein besseres Zeitmanagement und eine schlaue Aufgabenplanung. Kreativität und Struktur schließen sich gegenseitig nicht aus. Denn wer mit seiner Zeit gut klarkommt, ist nicht nur erfolgreicher, sondern motivierter und ausgeglichener. Und das hat insgesamt einen sehr positiven Effekt auf alle Lebensbereiche. 

Setze die richtigen Prioritäten!

Es ist richtig viel, was freiberufliche FotografInnen in ihrem Arbeitsalltag täglich unterbringen müssen, um das Business am Laufen zu halten. Von Projektplanung und Steuerung, über Selbstpräsentation bis zur Kommunikation mit Kunden und Teampartnern. Allein das Pflegen der Website und des Portfolios kostet regelmäßig Zeit, obendrauf die Social Media Profile. Aber auch Preisgestaltung und Angebotserstellung, Recherche von Kosten oder die Finanzmittelakquise und die Gestaltung von Kooperations- und Nutzungsverträgen braucht ungestörte Arbeitszeit und kann nicht so nebenbei erledigt werden. Dennoch haben viele FotografInnen kein System für das Planen ihrer Aufgaben und ihrer Zeit. Meetings, Telefonate oder Backoffice-Aufgaben ein paar Tage im Voraus zu terminieren, ist für sie ungewohnt. Sie lassen es lieber auf sich zukommen, handhaben es gern spontan. Und oft sitzen sie lieber stundenlang an der Bildbearbeitung (und hören Podcasts), anstatt dringende Aufgaben zu erledigen.

Gib Zeitdieben keine Chance!

Zeit ist eine wertvolle Ressource, gehe achtsam mit ihr um. Dabei helfen dir fünf simple Tipps: 

  1. Arbeite konsequent mit deinem Kalender.
    Notiere nicht nur deine Jobs und Kundentermine, sondern reserviere Zeiten für Büroaufgaben, Portfolio- oder Websitepflege und Akquise. Warte nicht darauf, dass du für diese Aufgaben schon irgendwann Zeit findest.

  2. Bestimme deine tägliche und wöchentliche Arbeitszeit. Wieviel kannst und willst du arbeiten, damit du auch dein Privatleben gut hinbekommst und deine Gesundheit im Blick behältst.

  3. Erstelle eine Aufgabenliste. So geht nichts Wichtiges verloren und sie hilft dir dabei, den nächsten Tag und die Woche einzuteilen und festzustellen, was du schon geschafft hast. 

  4. Plane ein festes „weekly“! Zum Beispiel ist der Montagvormittag in jeder Woche für Marketing & Kommunikationsaufgaben reserviert.

  5. Arbeite bei zeitintensiven Aufgaben nach dem Prinzip des Timeboxing. Begrenze die Zeit, die du für das Erledigen dieser Aufgabe nutzen willst von vornherein. 

Ein bewusster Umgang mit deiner Zeit vermeidet Frustration, die sich schnell einstellt, wenn wichtige Aufgaben nur nach dem Lust- oder Zufallsprinzip in den Job eingebaut werden.

Nutze deine Zeit effektiv!

Identifiziere die Zeitfresser in deinem Job. Hier sind zwei nützliche Formeln für dein Zeitmanagement:

  1. Eine der beiden Regeln empfiehlt, nicht mehr als 60% deiner täglichen Arbeitszeit zu verplanen. 40% bleiben offen für unerwartete Aufgaben und als Puffer für Anfragen und Ideen. Probiere es aus!

  2. Die zweite Formel zielt auf die Effizienz deiner Arbeit. Sie geht davon aus, dass wir 80% Leistung durch nur 20% Aufwand erzielen können. Eine wunderbare Vorstellung, für alle, die mit ihrer Energie sparsam sein können aber eine echte Challenge für Perfektionisten. Und damit deine wertvolle Zeit dir nicht wegfließt, lerne zu unterscheiden, was wichtig ist und was dringend! 

Gutes Zeitmanagement gibt dir Raum für Ideen und um dein Foto-Business auf- und auszubauen. Mehr Zeit erhöht nicht die Qualität deiner Arbeit, aber eine gute Zeiteinteilung ist integrativ und schafft Freiräume für deine Kreativität.