Sag doch was!
Finde die richtigen Worte über deine Arbeit

Wie Kunden mehr über dich erfahren, wenn sie nicht nur Bilder gucken wollen
von Silke Güldner, Coach & Consultant für Fotografen und Kreative

Die „About“ Texte im Portfolio oder auf der Webseite von Fotografinnen und Fotografen sind oft wenig kreativ oder aussagekräftig. Etwas fantasielos wirken Texte, die beschreiben, dass man die Fotografie im Blut hat und schon seit der Kindheit fotografiert, bzw. die erste Kamera bekam. Andere Texte lesen sich wie aus dem Poesiealbum oder wie eine Bewerbung für ein Date. Ob das deine Kunden interessiert? Es fällt oft nicht leicht, über sich selbst zu sprechen oder sogar zu schreiben. Geht es dir auch so? Dabei ist die Person hinter der Fotografie genauso spannend wie die Arbeit und die Besucher deiner Website wollen wissen, wer sich dahinter verbirgt.

Mache neugierig!

Was sollte jemand, der sich für deine Arbeit interessiert, über dich erfahren, damit er den Kontakt zu dir sucht? Durch die Möglichkeiten des Online-Marketings ist eine aussagekräftige Selbstvermarktung für Fotografinnen und Fotografen nicht nur erleichtert, sondern enorm wichtig geworden. Mit einer einzigen Suchmaschinenabfrage wird alles sichtbar, was es zu deiner Person gibt. Was du für deine Webseite verfasst hast und auch das, was auf weiteren Plattformen über dich kursiert.

Behalte im Griff, was Kunden über dich erfahren sollen, denn ein guter „About“ Text kann aus Besuchern Kunden machen, wenn du den richtigen Ton triffst. Dazu musst du keine Biographie in Romanform schreiben und es ist auch nicht wichtig, dass du alle beruflichen Stationen schonungslos offen legst. Was zählt, ist, dass du etwas zu dir schreibst, was einen Bezug zu dem hat, was du für deine Kunden tun willst und wofür du mit deiner Fotografie als Person stehst.

Gib einen Überblick!

In Coachings und Workshops bitte ich FotografInnen, sich kurz vorzustellen. Auch, wenn ich mir schon vorher ein Bild gemacht habe, bin ich immer neugierig, was sie über sich und ihre Arbeit erzählen und wie sie sich selbst sehen. Selten ist die Selbstvorstellung eine interessante oder aufschlussreiche Geschichte. Anstatt erstmal einen Überblick zu sich zu geben, erzählen manche einfach drauf los. Dabei sind die Fakten zur Person, wie zum Beispiel wer, was und seit wann ein spannender Hintergrund für die Einordnung der Arbeit. Viele vergessen sogar, den Ort zu erwähnen. an dem sie leben und arbeiten.

Ähnlich ist es mit dem „About“ Text. Auch wenn es dir schwer fällt, viel zu schreiben, deine Vita in aufzählender Form gibt deinen Besuchern schon mal einen guten Überblick und zeigt, wo du herkommst, wie du ausgebildet bist oder ob du assistiert hast. Beginne dazu am besten mit den aktuellen Stationen und arbeite dich rückwärts vor.

Storytelling mit Worten!

Ein Artist Statement geht noch etwas weiter, es ist dein Unternehmens-Leitbild und ergänzt die Fakten deines beruflichen Wegs. Um dein Leitbild zu formulieren, sammelst du am besten Gedanken zu deiner Arbeit. Gibt es eine bestimmte künstlerische, kreative Haltung oder Werte, die dir persönlich und beruflich wichtig sind?

Mit diesen Basisfragen kannst du deinen Text aufbauen: Wer bin ich, was mache ich und was ist das Besondere daran? Neben den relevanten Fakten wie Name, Ort, Spezialisierung und Bereiche der Fotografie geht es dann um Lösungen für deine Kunden. Was bietest du Kunden an, bei welchen Problemen unterstützt du sie mit deiner Arbeit? Und mit welcher Haltung oder Überzeugung tust du das?

Erzähl deine persönliche Kurzgeschichte! Für ein gutes Artist Statement darfst du tief in deine Motivation und Interessen eintauchen. Und wenn dir mal nichts einfällt, schnapp dir ein Zitat, was gut zu dir und dem Kontext passt.

Recap:

  • Lasse unwichtige Stationen deiner Vita oder typische Bewerbungs-Floskeln weg
  • Starte mit dem, was jetzt ist und arbeite rückwärts
  • Denk an deine Ziele und die Vision für deine Arbeit
  • Leg dich fest, mache deutlich, wofür du wirklich stehst
  • Werde kreativ, überlege, was deine Kunden interessant finden
  • Mach deine Vita spannend, vielleicht mit einen kleinen Cliffhanger
  • Und denk dran, Engagement und Begeisterung für die Sache ist neben deinem Portfolio entscheidend für die Zusammenarbeit